SiegerfotoFohlenfotowett-
bewerbLandgestütCelle:
Charly (22Tagealt) spielt
Ball
Charly (4Tagealt)
Foto:Becker
TOP-THEMA :
Das Bein platzte auf und die Voll-
blutstute kämpfte ums Überleben.
Dem guten Tierärzte-Team und der
FürsorgederHof-Besitzerin sind es
unter anderem zu verdanken, dass
GreatSensationxxüberlebthat.Bis
zumEndedesJahreszogsichdieBe-
handlunghin.DasBeinderStutewird
nie wieder ganz normal aussehen,
aber Schmerzenhat sie keinemehr.
„Niemals hätte ich gedacht, dass es
wahr seinkönnte, aberalswirEnde
2013 einenUltraschall gemacht ha-
ben, fandenwir einquietsch-fideles
Fohlen. Eigentlichwollte ich nur si-
chergehen,dassdieStutedasFohlen
abgestoßenhat.“
TrotzSepsis,wochenlangerschwerer
MedikamenteundeinerSubstanzaus
Haut und Knochen, schien das klei-
neDingputzmunter.SandraSchein-
königwar betroffen, als sieAnfang
des Jahres dieNachricht erreichte,
dass derVater „Fabriano“ zwischen
den Feiertagen verstorbenwar. Am
Pfingstsonntagwar es dann soweit
–dieStutebrachteeinkerngesundes
Hengstfohlen zur Welt. „Unglaub-
lich, wie schnell er stand! Nicht nur
auf dem Boden, direkt nach seiner
Geburt standerauf seinerMutter.“
Er war etwas
Besonderes –
„Für Charly“!
SandraScheinkönigkam insSchwär-
men: „So toll hätte ich esmir nicht
wünschen können. Er verzauberte
einfach jeden imStall.“Typvoll, lang-
beinigundmiteinerperfektenBerg-
aufgaloppade erkundete der Kleine
dieWelt. Ein selbstbewusster Kerl,
der vor Regenschirmen, Mülltüten,
Bällen und anderen Gegenständen
keine Angst hatte – im Gegenteil.
Entweder trug er es stolz über die
Weide oder er sprang drüber. „Ein-
fachallesnahmdieserkleineHengst
alsHinderniswahr“, lachteSandra.
Selbst ich konnte ihn förmlich über
dieWeidentobensehen.„Erwarein-
fach eine Persönlichkeit, wie ich es
beieinemTiernochnieerlebthatte“.
Anfang August erkrankte „Charly“
an einer Rhodokokken-Infektion.
„Erkämpfte,erkämpftesosehr.Jede
Infusion ließerübersichergehen,als
wüssteer ganzgenau, dassdiesder
einzige Weg ist“, Sandras Stimme
wurde leiser. „Am letzten Tag rich-
tete er sichauf, standüberStunden
in seiner Box und wieherte jedem
Menschen zu, den er sehen konnte.
Erverabschiedetesichvondemgan-
zen Gestüt. Anschließend legte er
sich wieder und starb.“ Still ist es
nunamTelefon.Damit hatte ichnicht
gerechnet.
Sandra unterbrach die Stille, „Ich
werde es noch einmal versuchen!
Mein Kleiner fehlt mir in jeder
Sekunde und dennoch bin ich dank-
bar fürdiekurzeZeit,die ichmit ihm
verbringendurfte.“
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