tenzusätzlichderAussage„Ich liebe
Pferde“ zu. Auf die Frage „Wiehoch
schätzenSiedieBedeutungderauf-
geführtenEinsatzgebietedesPferdes
für die deutsche Gesellschaft ein?“
wurdendieGebiete„Therapeutisches
Reiten“und„Reiten/Voltigierenals
Sport für Kinder und Jugendliche“
vondenmeistenBefragenals (sehr)
wichtigangesehen (79%bzw. 62%).
Die „Pferdezucht“ folgt mit 56 Pro-
zentaufdemFuße,währenddem„in-
ternationalen“bzw.dem„regionalen
Leistungssport“eineuntergeordnete
Rollezugesprochenwird.
AuchdieZahlenderdeutschenPfer-
desportler sind weder gering noch
starkrückläufig. InDeutschlandrei-
tenderzeitnoch3,66MillionenMen-
schenzumindestgelegentlich (AWA,
2013), 14,51MillionenMenschen in-
teressieren sich für das Pferd bzw.
den Pferdesport (AWA, 2013), das
entspricht über 21Prozent derüber
14-jährigenBundesbürger. Von den
3,66MillionenMenschen reiten1,16
Millionenhäufig.0,89MillionenDeut-
sche besitzenmindestens ein Pferd
(AWA, 2013).
WasaberstehthinterdiesenZahlen?
Undwiewerden Sie in fünf Jahren
aussehen?Um zu verstehen, inwel-
chem Umfeld der Pferdesport sich
bewegt und welchen Einflüssen er
unterliegt, ist es erforderlich, sich
mit gesellschaftlichenTrendszube-
schäftigen.
Soändernsichbeispielsweise imsel-
benMaße, indemsichdasBerufsle-
ben vielerMenschen inden vergan-
genen Jahrzehnten verändert hat,
ihreAnsprüche anHobbys und ihre
Möglichkeiten der Freizeitgestal-
tung. Verpflichtungen, die mit Ver-
einsmitgliedschaften einhergehen,
werden häufiger vermieden – ein
Indizdafürsinddiestetigsinkenden
MitgliedzahlenderDeutschenReiter-
lichen Vereinigung bzw. der ihr an-
geschlossenenVereine.Anspannung
und Leistungsdruck, die in vielen
Unternehmen zumBerufsalltag ge-
hören, führendazu, dass vieleMen-
schen in ihrerFreizeit Entspannung
und Naturerlebnis suchen, anstatt
sich amWochenende mit anderen
turniersportlichmessen zuwollen.
Sinkende Geburtenraten und Ganz-
tagsschulpolitik bewirken, dass Er-
wachsenen- und Seniorenangebote
entstehenmüssen, wo vormals Kin-
derundJugendlichebetreutwurden.
Hier hat der Pferdesport an vielen
StellennochNachholbedarf.
Dazu kommen Trends, die im Pfer-
desport selbstablaufen:AlseinBei-
spiel zeigen aktuelle Daten, dass
mehr als 80 Prozent derjenigen, die
ihreReitweiseschoneinmalgewech-
selt haben, zuvor indenklassischen
DisziplinenDressur, Springen oder
Vielseitigkeit aktiv waren. Abwei-
chendeVorstellungenvom richtigen
Umgang mit dem Pferd sind dabei
der meist genannte Grund für die
Abwanderung. Werden die alterna-
tiven Rassen und Reitweisen also
letztendlichdiejenigensein,diedem
Zeitgeist besser entsprechen–und,
wie Ursula Bruns es bereits in den
1960erJahrenalsFrage indenRaum
stellte, das deutscheWarmblut und
die klassischen Reitweisen in eine
Nischedrängen?
…UNDDARAUSZUKUNFTS-
FÄHIGEKONZEPTEENTWICKELN
Nein–davonsindwirnochentfernt.
Wohl istesaberwichtig, hierundda
neueWegezubeschreiten.Natürlich
giltes,dasüberZüchter-undPferde-
generationen hinweg erlangteWis-
sen und Erbmaterial zu bewahren.
Dennoch muss die eingeschlagene
Richtung immer wieder überprüft
werden,mitwachenSinnenmüssen
dieKundenwünscheerkanntwerden
undesbraucht vonZeit zuZeitneue
Ideen, um ihnenzuentsprechen.
Fragenmüssen gestellt und beant-
wortet werden: Wo kann die Zu-
kunft derdeutschenWarmblutzucht
liegen?WelcheKäufersindzuerwar-
ten,welchePferdewerden fürdiese
benötigtundmittelswelcherStrate-
gien lassen sich Käufer und Pferde
zusammenbringen? Welche Zucht-
zielebrauchtes,woPioniergeistund
wodenRückhalt einesVerbands?
ZUCHT :
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