: GESUNDHEIT
WAS ERFÄHRT DER KÄUFER ÜBER
DEN GESUNDHEITSSTATUS?
Im Allgemeinen hat der Käufer eines Pferdes (sei es
im Fohlenalter oder als angerittenes Reitpferd) keine
Kenntnisse von den Maßnahmen zur Gesunderhaltung
in der Aufzuchtphase. Er kann sich nur darauf verlassen,
dass bei der Aufzucht alles Erforderliche wirklich getan
wurde. Eine gewisse Hoffnung kann er haben, wenn er
davon Kenntnis erhält, dass der Züchter aufgrund seiner
Ausbildung über das erforderliche Fachwissen verfügt.
PARASITEN
Heute wird in allen Reiterzeitschriften die sogenannte
„selektive Entwurmung“ besprochen. Das bedeutet, dass
ein über drei Jahre altes Pferd nur dann eine Wurmkur
bekommen sollte, wenn in der Kotprobe entsprechende
Parasiten nachgewiesen worden sind. Allerdings ist die
selektive Parasitenbekämpfung nur bedingt richtig, was
nur derjenige verstehen kann, der sich mit dem Wissen
um die Endoparasiten befasst hat, denn Ausnahmen
machen die Bandwürmer und die Magendasseln.
Bandwurmeier sind nicht gleichmäßig im Kot verteilt
und daher gibt nur eine Sammelkotprobe von 10 Pferden
(oder es geben 10 einzelne Kotproben eines Pferdes) eine
sichere Aussage. Außerdemwendet nicht jedes Untersu-
chungslabor die für Bandwurmeier notwendigen, etwas
aufwendigerenUntersuchungsmethoden an, so dass evtl.
deren Aussage nicht immer ganz richtig ist.
In gewissen Gegenden sind Magendasseln (Gasterophi-
lus) häufig. In einer Kotuntersuchung kann man niemals
Fortpf lanzungsprodukte dieser Spezies finden, denn
die ausgewachsenen Larven kriechen gleich aus dem
Kothaufen in den Boden, um sich zu verpuppen. Eine
entsprechende Behandlung ist im Dezember bei all den
Weidepferden angezeigt, die im Sommer die gelben Eier
im Fell hatten.
Die häufig anzutreffenden kleinen Strongyliden liegen
lange Zeit eingekapselt in der Darmwand. So dass imKot
ihre Fortpflanzungsprodukte, die Eier, nicht immer zu
finden sind. Gerade diese Parasiten aber spielen heute
eine große Rolle, weil sie durch allzu häufige Anwendung
und auch durch zu niedrige Dosierung der Wurmmittel
Resistenzen gegen bestimmte Medikamente ausgebildet
haben; dies gilt insbesondere für die kleinen Strongyli-
Dr. Ende mit Beinpräparat
zur Demonstration der
Sehnen und Gelenke
Maßnahmen zur Gesunderhaltung der
Pferde zahlen sich langfristig aus.
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