einer hochtragenden Stute pro Tag
veranschlagt. Dadurch erfolgt eine
Anreicherung in der ersten Kolost
ralmilch, so dass das Fohlen gleich
nach der Geburt einen Vitaminstoß
erhält. Die Vorstufe des Vitamin A,
das Beta-Carotin, ist in gelagertem
Heu nur niedrig vorhanden, wes
halb während der Winterfütterung
eine entsprechende Ergänzung der
Stutenrationen erfolgen sollte. Bei
Weidegang im Frühjahr sind die Ge
halte im jungen Gras hoch, so dass
eine spezielle Ergänzung nicht mehr
erforderlich ist. Auch sollte die Vit
amin D- und E-Versorgung während
desWinters bei Heufütterung beson
ders beachtet werden.
FÜTTERUNG VON SAUGFOHLEN:
REICHEN MILCH UND GRAS?
In den ersten sechs Monaten nach
der Geburt machen die Fohlen die
intensivste Wachstumsphase durch:
über 80 Prozent der ausgewachse
nen Körpergröße werden erreicht,
die Zunahmen in den ersten sechs
Lebensmonaten sind so hoch wie zu
keinem späteren Entwicklungsab
schnitt (z. T. >1kg/Tag).
Daraus folgt ein enormer Nähr
stoffbedarf für den Gewebeansatz,
die Blutbildung und die Skelettmi
neralisation. Die hohen Zunahmen
bewirken zudem eine verstärkte
Druckbelastung auf die Gliedmaßen.
Dadurch erhöht sich insbesondere
im Zusammenhang mit Wachstums
schüben, Ernährungsimbalancen
und Fehlstellungen die Gefahr für
Störungen in der Entwicklung von
Knochen, Sehnen, Bändern und Ge
lenken.
Unmittelbar nach der Geburt sollte
die Kolostrumaufnahme des Fohlens
sorgfältig überwacht werden. Mög
lichst in den ersten beiden Lebens
stundenmuss eine deutliche Aufnah
me erfolgen, um die lebenswichtige
Aufnahme dermütterlichenAntikör
per zu sichern und die Ernährung des
Fohlens zu gewährleisten. Die Gly
kogenreserven des neugeborenen
Fohlens decken seinenEnergiebedarf
nur für einige Stunden.
MUTTERMILCH REICHT
NICHT AUS
In den ersten Lebensmonaten ist
die möglichst frühe Gewöhnung der
Fohlen an Beifutter von großer Be
deutung. Allein die Stutenmilch und
Gras können den hohen Nährstoff
bedarf der Fohlen auf vielen Stand
orten nicht decken. Hinzu kommt,
dass es bei der Milchleistung der
Stuten große Unterschiede gibt und
dass Fohlen von Stuten mit wenig
Milch weitaus weniger Nährstoffe
aus der Milch erhalten als Fohlen
von gut säugenden Müttern. Beson
ders niedrig sind die Gehalte der
: GESUNDHEIT
Fohlen von Dauphin (vorne)
Foto: Schwöbel
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